Dienstag, 14. November 2006

Oha.


Es gibt Momente, da wissen wir genau, dass wir ganz knapp an irgend etwas vorbei geschrappt sind. Je nach Sprachlandschaft, der uns leitet, sagen wir dann „oha!“ oder auch „ui“. Und wir ducken uns wenigstens hinterher, denken – wenn’s passt - wütend, man hätte uns warnen können.

Gewarnt wird heutzutage sehr viel. Es ist nachgerade die Lieblingstätigkeit unserer Politiker, Verbandshäuptlinge und Lobbyisten. Warnung, das heißt für sie: das Handeln durch düstere Deutung und wohlfeile Betroffenheit ersetzen. Täglich werden wir also gewarnt vor Dingen, bei denen nicht einmal das Ducken noch helfen könnte. Gar nicht zu reden vom Gegensteuern, um die öffentlich beschworene Gefahr zu bannen.

Stattdessen ein eitler Wettlauf der Warner, denn sie wollen alle möglichst gut in der medialen Spitzengruppe platziert sein. Der Klimawandel, die Vogelgrippe, die Vergreisung der Gesellschaft oder auch nur die Chinesen- Mafia, sie alle kommen derweil, völlig unbeeindruckt und mit ihrer ganzen Durchsetzungskraft.

Empfangen wir sie deshalb – wie man in Köln in der fünften Jahreszeit so gerne sagt - mit einem Klatschmarsch. Wir wissen ja längst, dass sie am Saaleingang stehen. Vorneweg die Warner in großen Ornat.

Und für die eine froh gestimmte „Rakete“.

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