Freitag, 6. April 2007


Auslass.

Wo vorne etwas rein kommt, muss hinten – irgendwann bestimmt – was wieder raus. Wir können das getrost als eine der Grundwahrheiten des Lebens verbuchen, nix bleibt auf Dauer und wirklich mehr als das, was wir eingezahlt haben, wird auch nicht draus. Im Gegenteil.

In schöner Regelmäßigkeit erleben das alle, die etwas mit Fleiß und Liebe produzieren und trotzdem nicht sicher sein können, oft schon nach kurzer Zeit ihr Werk verramschen zu müssen. Kosten hin, Kosten her, das Zeug muss raus. Auf die wundersamen Wirkungen dieses Marktgesetzes muss man als Kunde also nur warten können. Das nächste Schnäppchen kommt bestimmt.

Warum also nicht gleich Schnäppchen produzieren, denkt sich folgerichtig mancher Hersteller und verkauft seine Ware direkt ab Fabrik, im Outletstore, wie es dann heißt, im Auslassladen also. Die Kunden werden sich drängen und wohlig schaudernd die Preisabschläge erleben zu einer Warenwelt, die es tatsächlich anderswo gar nicht mehr gibt.

Ganze Städte sind so zu Outlet-Adressen geworden, eine Sprung über die nachbarschaftliche Landesgrenze öffnet sogar sonntags die Outlet-Stores der Markenartikler. Kurzum, eine schöne Welt, die freilich unsere Schränke zum Platzen bringen wird. Siehe Satz eins dieser tiefsinnigen Betrachtungen.

Abzuwarten bleibt im Übrigen, wie die Sache mit dem „Kunst-Outlet“ ausgehen wird, die sich jetzt in Köln mit einer teuren Plakataktion eingerichtet hat. Kunst zum Schnäppchenpreis - handgemalte Originale schon ab 29,-EUR! Also nix wie hin. Und schlimmsten Falls schieben wir unsere Erwerbungen später einfach durchs Ebay-Portal , ins Outlet en gros.